Wie das Innenministerium der Teilrepublik Nordossetien mitteilte, sprengten sich die Attentäter auf dem Markt von Wladikawkas, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Nordossetien, in einem Auto in die Luft. Durch den Selbstmordanschlag in der christlich geprägten Region wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 80 weitere verletzt. Sicherheitskräfte konnten eine zweite Bombe entschärfen, die am Eingang zum Markt versteckt war.

Die Explosion am letzten Tag des für die Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan beschädigte zahlreiche Gebäude, Autos brannten aus. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder der Verwüstung. Kremlchef Dmitrij Medwedjew beorderte seinen Sondergesandten für den Nordkaukasus, Alexander Chloponin, zum Anschlagsort. Der Präsident und Ministerpräsident Wladimir Putin verurteilten den Anschlag.

In den muslimisch geprägten Konfliktrepubliken im Nordkaukasus, Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan, kämpfen islamistische Separatisten gegen kremltreue Einheiten für ein unabhängiges "Kaukasus-Emirat". Die Lage in der Region gerät trotz milliardenschwerer Investitionen und starker Präsenz von Sicherheitskräften zunehmend außer Kontrolle.

Mittlerweile steigt die Zahl der Terroranschläge in südrussischen Städten. Die Untergrundkämpfer hatten wiederholt angekündigt, den Terror auszuweiten. Derweil wurde auch in der Hauptstadt Moskau die Alarmbereitschaft erhöht.

Im nordossetischen Beslan hatten vor sechs Jahren Islamisten den bisher schwersten Anschlag in Russland verübt. Damals starben mehr als 330 Menschen, darunter 168 Kinder. Im März dieses Jahres war die Moskauer Metro das Ziel von Anschlägen . Die Region im Konfliktgebiet Nordkaukasus galt zuletzt als vergleichsweise ruhig.